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Früherkennung zuhause: Die Optionen

Aktualisiert: 16. Feb.


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Die Möglichkeiten für Selbsttests und Diagnoseverfahren für zu Hause in Bezug auf Krebserkennung haben sich in den letzten Jahren deutlich erweitert. Diese Tests können eine wichtige Rolle bei der Früherkennung verschiedener Krebsarten spielen, indem sie Risikopersonen helfen, frühzeitig medizinische Beratung einzuholen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Tests einen Arztbesuch nicht ersetzen, sondern eher ergänzen sollten. Eine definitive Diagnose kann nur durch eine umfassende medizinische Untersuchung, einschließlich bildgebender Verfahren und Biopsien, gestellt werden.


Bluttests für zu Hause

Einige Unternehmen bieten mittlerweile Bluttests an, die auf bestimmte Biomarker für Krebsarten wie Prostata-, Eierstock-, Lungen-, und Brustkrebs testen. Diese Tests messen die Konzentration bestimmter Proteine oder Zellen im Blut, die auf Krebs hinweisen können. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Marker nicht immer spezifisch für Krebs sind und auch bei nicht-krebserkrankten Personen erhöht sein können.


Tests auf spezifische Krebsmarker:

Einige Bluttests suchen nach spezifischen Biomarkern, die mit bestimmten Krebsarten verbunden sind, wie z.B. PSA (Prostata-spezifisches Antigen) für Prostatakrebs oder CA-125 für Eierstockkrebs.


Genetische Tests:

Firmen wie 23andme.com bieten Tests an, welche nach genetischen Mutationen suchen, die das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen könnten. Sie sind besonders für Personen von Interesse, die eine familiäre Vorgeschichte bestimmter Krebsarten haben.


Stuhltests

Für die Erkennung von Darmkrebs gibt es Selbsttests, die auf okkultes Blut im Stuhl testen (FIT/FOBT). Diese Tests können zu Hause durchgeführt werden und müssen anschließend zur Analyse eingeschickt werden. Ein positives Testergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Person Krebs hat, aber es ist ein Indikator dafür, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind.


Hautkrebs-Apps

Es gibt Apps wie Skinvision, die mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) die Analyse von Hautflecken und Muttermalen ermöglichen. Benutzer können Fotos von Hautveränderungen machen, die dann von der App analysiert werden, um festzustellen, ob sie potenziell bösartig sind. Auch hier gilt, dass solche Apps lediglich als Screening-Tool dienen und eine professionelle medizinische Diagnose nicht ersetzen.


HPV-Tests

Für Frauen gibt es HPV-Heimtest-Kits zur Erkennung des Humanen Papillomavirus, einem Hauptfaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Diese Tests beinhalten in der Regel die Entnahme einer Probe mit einem Wattestäbchen, die anschließend zur Analyse eingeschickt wird.


Brustkrebs-Selbstuntersuchung

Obwohl dies keine Diagnosetechnologie per se ist, wird Frauen empfohlen, regelmäßige Selbstuntersuchungen der Brüste durchzuführen, um Veränderungen oder Anomalien zu erkennen. Solche Selbstuntersuchungen können helfen, Bewusstsein für den eigenen Körper zu schaffen, ersetzen aber nicht die mammographische Screening.


Grenzen und Vorsichtsmaßnahmen


Falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse:

Selbsttests können sowohl falsch-positive als auch falsch-negative Ergebnisse liefern, was zu unnötiger Angst oder einem falschen Sicherheitsgefühl führen kann.


Spezifität und Sensitivität:

Viele Selbsttests haben eine begrenzte Spezifität und Sensitivität, was bedeutet, dass sie nicht alle Krebsarten oder -stadien erkennen können.


Follow-up:

Ein positives Ergebnis bei einem Selbsttest muss immer durch weitere medizinische Untersuchungen bestätigt werden.


Datenschutz:

Bei der Verwendung von Apps oder Online-Diensten sollten Nutzer die Datenschutzrichtlinien sorgfältig prüfen, um zu verstehen, wie ihre gesundheitlichen Daten verwendet werden.


Fazit

Während Selbsttests und Diagnosemöglichkeiten für zu Hause eine wertvolle Rolle bei der Früherkennung von Krebs spielen können, ist es entscheidend, ihre Grenzen zu verstehen und sie als Teil eines umfassenden Ansatzes zur Krebsvorsorge zu betrachten. Eine regelmäßige ärztliche Untersuchung und Beratung sind unerlässlich, um das persönliche Risiko und die Notwendigkeit weiterer Tests zu bewerten.

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